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- Artikel-Nr.: SW10079
- Seitenanzahl: 168
- Maße: 15 x 21,4 cm
- Genre: Kinderbuch Abenteuer Kinderkrimi Realismus
- ISBN: 978-3-944788-70-8
Ein halb verwaistes Zwillingspaar, eine arbeitslose Bergbauingenieurin mit Sprengberechtigung, ein furchteinflößender Ladendetektiv, ein Archivar mit Geheimwissen, eine einäugige Stehimbiss-Betreiberin – das sind die zentralen Figuren in diesem Kinderkrimi, der seine Helden in die Kasematten von Gothas Stadtschloss treibt, wo sie sich bewähren müssen. Sonja Rufs Abenteuergeschichte steckt voller sozialer Härten, aber die versierte Autorin, die als Erzieherin den Alltag heutiger Grundschüler genau kennt, erzählt mit souveräner Leichtigkeit. Ein Roman ohne falsche Süße, auf Augenhöhe mit der Realität geschrieben, lakonisch, direkt, spannend.
Und so geht es los: Anstatt zu verreisen, müssen die Zwillinge Chelsea und Jordan in Gotha bleiben. Ihre seit langem arbeitslose Mutter ist fort; angeblich kann sie auf die Schnelle in der Südsee Geld verdienen. Allein, ohne Strom für Licht und Herd, mit Haferflocken und 15,87 Euro sollen die Zehnjährigen eine Woche überstehen. Sie grillen Marsh Mallows über Kerzen, gruseln sich im Dunkeln und meistern ihre Nöte. Ein Klingelton, der sich anhört wie vom Handy der Mutter, lockt sie in die Kellergewölbe von Schloss Friedenstein, wo sie sich bewähren müssen.
„Mallows und Katzengrütze“, Sonja Rufs zwölftes Buch, ist ihr erster Roman für Kinder. Die Sammlung„Kein Herbst ohne Blätter“, eine Dokumentation gedankenloser Umweltsünden, die sie gemeinsam mit Tilmann Stottele herausbrachte, kam auf die Auswahlliste zum Deutschen Jugendliteraturpreis.
Die Neue Zürcher Zeitung verfolgt gebannt den Wechsel »vom einfühlsam-pointiert erzählten Sozialdrama zu einem spannenden Kinderkrimi«, den Autorin Sonja Ruf vollzieht, und sieht in dem Roman einen »Beweis dafür, dass die besten Kinderbücher auch für Erwachsene schön zu lesen sind«. Dank Rufs bildreicher Sprache, schreibt Rezensentin Claudia Schwarz, »kann man hier riechen, wie über Kerzen grillierte Marshmallows duften, und den schlurfenden Schritt des Ladendetektivs Forkel hören. Man spürt übrigens auch, wie der Gewissenswurm in Chelseas Bauch und in der Brust nagt, nachdem sie etwas Dummes gemacht hat.«
In den Stuttgarter Nachrichten zieht Andrea Kachelrieß Vergleiche zu Pippi Langstrumpf, rühmt die Spannung, die eindrucksvollen Charaktere und die tänzerische Leichtigkeit der Dialoge.
Hella Kettnaker hat dieses »sehr pfiffige Kinderbuch, das zwischen Vielleicht-Märchen und Krimi pendelt,« für die Zeitschrift Erziehungskunst gelesen. Über den poetischen Realismus des Buches schreibt sie: »Es spart soziale Härten und Missstände nicht aus. Bevölkert ist es mit warmherzigen, resoluten und pragmatischen, hinterhältigen, skurrilen und eben sehr menschlichen Wesen, die sich in ihrem Umfeld tapfer schlagen. Letztlich stehen sie alle Seite an Seite in einem unerwartet guten Ende.«
Ein spürbar beeindruckter Alexander Reich hat mit Sonja Ruf in der Zeitung Junge Welt ein langes Gespräch über ihre Arbeit als Erzieherin und ihren ersten Kinderroman geführt.
Unter der schönen Überschrift »Zwei Kinderseelen müssen das Abenteuer ihres Lebens bestehen« rühmt Alexander Maier in der Esslinger Zeitung Sonja Ruf: »Die Autorin zeichnet sich durch eine feine Beobachtungsgabe, sprachliche Finesse, einen respektvollen Umgang mit ihren Figuren und eine klare Haltung gegenüber gesellschaftlichen Realitäten aus.« Was uns überdies freut, ist Maiers Lob der Buchausstattung: »Und weil eine besondere Autorin eine besondere Buchausgabe verdient, hat ihr Verlag den Text in eine ungewöhnlich liebevoll und originell gestaltete Buchausgabe verpackt.«
In der Literaturbeilage des Neuen Deutschland setzt Christa Becker den stärksten Akzent ihrer Besprechung auf die Schatzsucherbande, die sich in »Mallows oder Katzengrütze« zusammenfindet.
Gerhard Keck, vielleicht der beste Kenner von Sonja Rufs umfangreichem literarischem Werke, findet: »Sonja Ruf hat mit dem Kinderbuch ihres Kunst des Erzählens wieder einmal offengelegt.« In der Südwest Presse/Neckar Chronik notiert er: »Mit Blick auf die Zielgruppe formuliert sie witzig-spritzig mit viel Rede und Gegenrede als Garant für Lebendigkeit. Plastische Charaktere mit teilweise seltsamen Bezeichnungen durchpflügen die Geschichte, die an keiner Stelle langatmig wirkt.«
Ver.di Publik erklärt das Buch zum sommerlichen Lesetipp: »Was nach Sozialdrama klingt, entpuppt sich schnell als Abenteuerroman, der Kinder wie Erwachsene mitreißt. Witzige Dialoge, aufregende Situationen – und das in einer bildhaften Sprache, die die Welt mit den Augen der Kinder einfängt. Die Autorin Sonja Ruf weiß durch die Kinderbrille zu blicken, denn wenn sie nicht schreibt oder Kurse im Kreativen Schreiben gibt, arbeitet sie als Erzieherin. Ihr erster Kinderroman macht Lust auf mehr.«
Wie hält es die Autorin mit der geschlechtergerechten Schreibung von Begriffen? Von einer Lesung Sonja Rufs vor Grundschülern in Freudenstadt, wo auch dies offenbar Thema war, berichtet Gerhard Keck in der Südwest Presse unter der Überschrift »Sensible Mischung beim Gendern«.